Die Leitra ist ein vollverkleidetes Liegefahrrad mit drei Rädern (Trike) und Pedelec-Unterstützung. Sie gilt rechtlich als Fahrrad und kann so im Straßenverkehr genutzt werden. Es gibt keine Führerschein-, Kennzeichen- oder Versicherungspflicht, keine Zulassung und das Abstellen auf dem Fußweg ist zulässig.
Nein, selbst gekauft. Hersteller ist die Firma Bike-Revolution in Österreich.
Nein, es beißt nicht. Man darf es ganz vorsichtig streicheln. Achso, im Straßenverkehr? Das sieht man gar nicht? Doch - das sieht man. Nur auf Nebenstraßen mit vielen geparkten Autos sollte man an Kreuzungen nach rechts und links gucken, als wäre man unsichtbar. In übersichtlichen Situationen ist die Sicherheit größer als beim "normalen" Aufrecht-Fahrrad. Man kann auch bei ganz langsamer Fahrt nicht umkippen und wenn man unsanft abgebremst wird, fliegt man nicht mit dem Kopf zuerst über den Lenker, sondern die Füße sind vorn.
Defensive Fahrweise steigert die Lebenserwartung - das gilt für alle Fahrzeuge.
Alle Fahrzeuge fahren mit Solarenergie. Die meisten nutzen historische Reserven dieser Energie, einige wenige die gerade frisch erzeugten Varianten. Die Leitra ist ein Fahrrad und wird mit Muskelkraft angetrieben. Um die Ernährung des Fahrers sicherzustellen, ist die Sonne erforderlich. Zur Unterstützung gibt es einen Pedelec-Antrieb mit 250 Watt bis 25 km/h, der nur so lange arbeitet, wie der Fahrer tritt. Der Akku hat ca. 370 Wattstunden und erleichtert das Treten bei Steigungen. Nach ca. 500 Höhenmetern ist der Akku leer. Zum Aufladen sollte man das Netzteil in eine Ökostrom-Steckdose stecken, dann wird der Akku zwar nicht schneller voll, aber es ist gut für's Karma. Wenn man den Akku auch in der Ebene nutzt oder für schnelle Ampel-Starts, dann muss man aufpassen, dass man noch den Berg hoch bis nach Hause kommt. Ohne Akku wird's bergan unter der Verkleidung ganz schnell warm, auch im Winter - das macht keinen Spaß. Im Sommer kann man ohne Vorderhaube "Cabrio" fahren. Dann sollte man aber auch während der Pausen immer beim Fahrzeug bleiben, um "Probesitzer" zu beaufsichtigen. Die hintere Verkleidung bleibt dran, da ist der Kofferraum drin mir sehr viel Platz für Ersatzschläuche, Werkzeug, Notebook-Tasche, jede Menge Krimskrams und warme Kleidung (im Velomobil ist es immer kuschelig warm, weil der Fahrer sich selber heizt - bei einer Panne braucht man was zum Anziehen).
Die Geschwindigkeit hängt von der Kondition des Fahrers ab. In der Ebene sind durch die gute Aerodynamik 30 km/h bequem zu erreichen, mit einem Aufrecht-Rad würde man bei gleicher Anstrengung mit ca. 25 km/h fahren. Es geht auch schneller, aber ab 35 km/h wird's anstrengend. Wer schneller fahren will, sollte sich keine Leitra, sondern ein anderes Velomobil kaufen. Der Vorteil der Leitra liegt in der guten Belüftung während der Fahrt und dem bequemen Aus- und Einsteigen (einfach Haube hochklappen). Bei Regen kann man gleich einen Schirm öffnen und wird nicht nass. Nass wird man bei über 25 °C, wenn die Ampel rot zeigt und deshalb plötzlich die Belüftung fehlt.
Der auf dem Tacho angezeigte Maximalwert war 88 km/h (bergab auf gerader gut einsehbarer Strecke).
Nein, das ist sehr bequem. Man sitzt in einem Schalensitz und die Hände steuern über eine "Panzerlenkung" ohne Druck. Die üblichen Problemstellen eines Aufrecht-Radlers (Po, Handballen, Nacken) gibt es nicht. Wenn man länger als eine Stunde durchgehend fährt, sollte man mal kurz anhalten und sich die Füße vertreten. Die Tretkurbel ist nicht unten wie beim Aufrecht-Rad, sondern vorn und da werden die Füße nicht so gut durchblutet. Die Sicht ist besser als beim Auto (keine A-Säule), der Rückspiegel befindet sich in der Lüftungsöffnung im Dach. Die klare Sicht (ohne Scheibe) und den Überblick eines Aufrecht-Radlers hat man aber leider nicht.
200 km sind gemütlich in 9 Stunden zu schaffen - mit einer Stunde Mittagspause also ein Durchschnitt von 25 km/h (der Pedelec-Antrieb wurde dabei nur für Steigungen genutzt, so lange hätte kein Akku durchgehalten). Als Dienstfahrzeug wird die Leitra für Kundenbesuche im Umkreis von ca. 30 km rund um Dresden genutzt.
Dienstfahrzeug? Welche Firma hat so ein komisches Dienstfahrzeug? Diese hier...